Ich war nicht auf der "Love-Parade 2010". (Detailliertere Darstellungen zum Thema z.b. beim Spiegelfechter, und zum Boykottaufruf gegen "McFit" z.B. beim lawblog). Mir sind solche riesigen Ansammlungen von Menschen suspekt.
Bei Konzerten mit über 1000 Zuhörern fühle ich mich unwohl. Deswegen gehe ich da auch nicht hin. Es gibt aber Leute, denen gefällt das. Die fühlen sich in der Masse erst richtig wohl. Wenn man also ein solches Großereignis plant und es durchführt, hat man dafür zu sorgen, dass die Masse sich nicht selbst gefährdet. Beispiele für die Gewalt einer Herde gibt es ja nun genug.
Im Falle Duisburgs kamen zwei Dinge zusammen: Der Gewinndruck des Veranstalters, der "Lopavent GmbH" und seines Hauptsponsors, der "McFit" Billigfitnesstudiokette, beide gegründet bzw. geführt von Rainer Schaller, und der Profilierungsdruck Duisburgs und seines Bürgermeisters. Strukturwandel und damit verbundenes "Place Marketing" sind gerade für die strukturschwachen Städte des Ruhrpotts wichtig. Noch wichtiger sind aber bei einer Güterabwägung Menschenleben zu beurteilen. Im Falle der "Love-Parade 2010" ist diese Abwägung zu Gunsten des Gewinns, Gewinn an Geld und Gewinn an Profil, ausgefallen. Zu Ungunsten des Lebens und des Rechts auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Und das gerade im ordnungs- und sicherheitsliebenden Deutschland.