Verbindung der Spezialexperten Burat, Braun und Euro Cities AG?
Wie aus offenbar informierten, zumindest aber interessierten, Kreisen zu erfahren ist, soll Michael Burat, Betreiber von Nutzloswebseiten wie outlets.de, Online-Abofallen und Massen(ab)mahnungsversender (stolz präsentiert er seine automatische Mahndruckmaschine im Beitrag unten, Min. 05:15), ebenfalls für die Euro Cities AG tätig gewesen sein. Diese Firma musste just einige Rückschläge einstecken. Sowohl das Landgericht Berlin, als auch das Amtsgericht München befanden die von Euro Cities verschickten Abmahnungen in Höhe von rund € 1600 EUR als zu hoch.
Laut Beitrag des SWR soll Burat auf etwa 800.000 Forderungen gegenüber "Kunden" sitzen - bei € 96 EUR pro Forderung ein erkleckliches Sümmchen von € 76.800.000 EUR, von dem trotz gelegentlicher Erfolge enttäuschter Benutzer noch einiges übrig bleiben sollte. Verständlicherweise sind diese "Kunden" sauer. Auf der anderen Seite kann man sich jedoch nicht genug wundern, wie leicht- und eilfertig Leute ihre Daten eingeben und immer brav auf "Ja, ich will", "Ja, ich habe die AGB gelesen" und "Abschicken" klicken.
Damit rückt also ein weiterer Unsympath in die Nahe des noch-Berliner Justiz- und Verbrauchersenators der CDU, Michael Braun. Braun hatte laut Süddeutscher Zeitung als Notar dubiose Immobiliengeschäfte beglaubigt, und damit Kleinanleger verleitet in Schrottimmobilien zu investieren [via]. Zudem soll er mit seinem Sozius Uwe Lehmann-Brauns, ebenfalls Abgeordneter der Berliner CDU, Abmahnungen für die erwähnte Euro Cities AG verschickt haben (eine Stellungnahme dazu und weitere Erläuterungen von Hans Biermann, einem Repräsentanten der Firma Euro Cities AG, findet sich in den Kommentaren bei netzpolitik.org).
Sollte also mit Hilfe der Finanzkraft von Burat und Euro Cities und des privilegierten Zugangs zu Entscheidungsprozessen der Herren Braun/Lehmann-Brauns das Verbraucherrecht entschärft werden? Es ist sicherlich für solch spezielle Unternehmungen wie Euro Cities und das Burat Konglomerat nicht uninteressant und auch nicht unpraktisch einen Justiz- und Finanzsenator zu kennen, mit dessen Kanzlei man überdies geschäftlich verbunden ist. Nachtigall, ick hör' dir trapsen...
Update: Braun tritt nach bittet nach nur 12 11 Tagen im Amt als Justiz- und Verbraucherschutzminister um Entlassung – damit er noch Übergangsgeld kassieren kann.